Als ich 1986 mit dem Training von Kung Fu begonnen habe, erfüllte sich mir ein lange gehegter Kindheitstraum.
Unter meinem damaligen Si-Fu, Carlos Perez, trainierte ich damals fast täglich sehr enthusiastisch Wing chun, Sanda (Kung Fu Freikampf), Thai Boxen, Kickboxen, Boxen, Arnis/Eskrima, Hebeltechniken u.s.w.
In den folgenden sieben Jahren war ich in diesen Disziplinen auch sehr erfolgreich und gewann neben fünf Schweizermeistertiteln auch zahlreiche Turniere im In- und Ausland bis zum Weltcup.
Als Si-Fu Perez die Schweiz verlies, gründete ich mit sieben weiteren Kung Fu Geschwistern die Kampfkunstschulen Wu Man.
Diese Schulen liefen ganz gut, aber wir hatten keinen Lehrer mehr, der uns unterrichtete.
So suchten wir nach Möglichkeiten, unser Wing Chun zu verbessern.
Mehr durch Zufall lasen wir damals von Si-Fu Willhelm Blech, und dem Lok Yiu Wing Chun.
Das war 1992! Und bereits nach dem ersten Training (das wir zu viert besucht haben) mit Si-Fu Willhelm Blech war mir klar, dass das Lok Yiu Wing Chun eine einzigartige Kampfkunst ist. Noch nie hatte ich ein vorher ein System gesehen, das so fundiert ist und mit einer solchen Präzision und Kraft aus der Lockerheit ausgeführt wurde.
So wurde ich im Oktober 1992 von Si-fu Willhelm Blech als To Dai aufgenommen und war es bis zu seinem Tod am 7. September 2012.
Inzwischen gehöre ich zu den ältesten Schülern in Europa und bin Mitglied der Chairmen, dem Führungsorgan der European Lok Yiu Wing Chun International Martial Art Association (ELYWCIMAA).
An dieser Stelle gebührt meinem Si-Fu größter Respekt. Was Er zu Lebzeiten erreicht hat, dürfte einzigartig sein und was er mir während all der Jahre gegeben hat, kann man nicht in Worte fassen.
Auch jetzt treffen sich seine Schüler aus ganz Europa monatlich in Ottweiler, dem Europäischen Ausbildungszentrum, um in brüderlicher Atmosphäre hart zu trainieren.
Wir sind eine verschworene Gemeinschaft von Kung Fu Brüdern, die versuchen das Erbe des Lok Yiu Wing Chun im traditionellen Sinn weiter zu führen.
Ebenso haben wir die Möglichkeit, zwei mal pro Jahr in Hong Kong mit den Söhnen des 2006 verstorbenen Lok Yiu, Siba Kwon und Siba Sang, zu trainieren.
Diese Trainingsaufenthalte sind für uns Wing Chun Enthusiasten natürlich Höhepunkte in unserem Jahresablauf. Wir trainieren noch immer am selben geschichtsträchtigen Ort wie vor langer Zeit Yip Man und immer wieder wird einem bewusst, dass man nicht näher zu den Wurzeln des Wing Chun kommt.
Auch da, wird in familiärer und freundlicher Atmosphäre hart trainiert, aber auch viel gelacht und rumgealbert.
Inzwischen habe ich Siu lim tao, Chum kiu, Biu ze und die Holzpuppe abgeschlossen. Jetzt befinde mich im Training für den Langstock.
Wing Chun hat mein Leben unglaublich bereichert und nachhaltig verändert.
Auch meinen Schülern, mit denen ich zum Teil schon lange Jahre verbunden bin, möchte ich an dieser Stelle Danke sagen.
Und nun viel Spass auf unserer Internetseite
Si-Fu peter steiner
@ 2023